Mobbing
Es ist Frühstückspause. Die Kolleg*innen sind schon im Pausenraum und unterhalten sich darüber, was am Wochenende los war. Als du dazu kommst, möchtest Du über deinen Kurztrip nach Holland berichten, aber niemand reagiert. Zwei Kolleg*innen schauen weg, andere nehmen ihre Kaffeebecher und machen sich wieder auf den Weg zu ihrem Arbeitsplatz. Du fühlst dich sehr unsicher und merkst, dass du irgendwie nicht mehr dazu gehörst – ganz anders als zu Beginn deiner Zeit im Betrieb.
Mobbing kann alle treffen
Erlebst Du systematische Demütigungen oder Schikanen am Arbeitsplatz, kann dies ein Hinweis auf Mobbing sein. Mobbing am Arbeitsplatz hat viele Spielarten: Es werden über den Flurfunk gezielt Lügen verbreitet, wichtige Informationen nicht weitergeleitet und damit die Arbeit sabotiert. Mobbing kann auch sexistisch, rassistisch oder behindertenfeindlich motiviert sein, und entwickelt sich meist schleichend. Alle Mitarbeiter*innen können betroffen sein, sogar diejenigen, die im Arbeitsalltag hohen Einsatz zeigen und erfolgreich sind.
Such‘ Dir Verbündete!
Wenn Du den Eindruck hast, Du wirst durch deine Kolleg*innen ausgegrenzt oder gemobbt, schweige nicht und hoffe, das es irgendwann einfach vorbei geht. Denn durch dein Schweigen fühlen sich die Täter*innen bestätigt. Such‘ dir Verbündete unter deinen Kolleg*nnen und schalte – wenn die Übergriffe nicht nachlassen – dein/e* Chef*in, die Gleichstellungsbeauftragte oder den Personalrat ein. Dort wirst Du beraten und unterstützt.
Mehr Informationen:
Holger Wyrwa, Mobbing „Nicht mit mir“. Warum es jeden treffen kann. Wie man sich wehrt. Leipzig 2016
Heinz Leymann, Psychoterror am Arbeitsplatz und wie man sich dagegen wehren kann. Reinbek 2002